Haare waschen mit Roggenmehl a.k.a Ökotussi und stolz darauf

Ich habe mir meine Haare seit 5 Monaten nicht mehr mit Shampoo gewaschen. 
Ekelig? Nö, eigentlich nicht. Warum und wie erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Die Methode nennt sich No Poo.
Es geht darum, die Haare mit alternativen Mitteln zu Shampoos zu waschen. Die Bandbreite ist da sehr groß – möglich ist es mit Roggenmehl, Lava – oder Heilerde, Waschnüsse, Backpulver, nur Wasser oder gar nicht, das nennt sich dann Sebum Only.
Ich verlinkt euch dazu ein sehr informatives Video von Dariadaria und einen tollen Beitrag von kosmetik-vegan.

Warum macht man sowas überhaupt, immer diese Ökotussis!

Ich wasche meine Haare mit Roggenmehl, weil ich da sicher sein kann, dass
da:

  • kein Chemie-Scheiß drinnen ist,
  • keine Tierversuche gemacht wurden,
  • es sehr günstig ist, gerade wenn man es mit hochwertigen Naturkosmetik Shampoo vergleicht
  • man es günstig biologisch kaufen kann
  • nur Papiermüll oder gar kein Müll anfällt (wenn man Roggenmehl in „unverpackt waren“ Läden kauft)
  • ich meine Haare nicht so oft waschen muss, seit dem sich die Talgproduktion reguliert hat
  • es meinen Haaren gut tut, sie weich, glänzend und voluminös sind
  • Roggenmehl sehr regional ist
  • es mir Spaß macht

Wieso funzt Roggenmehl so speziell gut ?

Ich finde es sehr wichtig, vor allem bei DIY Kosmetik immer kritisch zu recherchieren, wieso hilft das und wer sagt das ? Gerade bei Pinterest DIY Masken denk ich mir manchmal :O

Also Roggenmehl funktioniert so gut, weil Pantothensäure enthalten ist, diese ist in manchen Shampoos wie Panther Pro V in chemischer Form enthalten. Sie ist auch unter dem Namen Vitamin B5 bekannt. Sie wirkt entzündungshemmend und regenerierend, sowie glättend, feuchtigkeitsbindend und wundheilend.*
Roggenmehl ist ausserdem voller Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe und hat einen PH-Wert von 5,5, also so wie die Haut. Daher ist es sehr mild und gut verträglich.

Nehmt auf keinen Fall Weizenmehl, das Gluten würde eure Haare total verkleben. Ach und ich würde auch nicht zu der Backpulver Variante greifen, weil ich viele Berichte gehört habe, dass es die Haare langzeitig austrocknet und nicht sehr pflegend ist.
Auch mit Haarseifen hatte ich so meine Probleme, aber das ist Typsache – probiert, was euren Haaren gut tut.

UPDATE: Bei dem „Living the Zero Waste Lifestyle“ Event im Impact Hub, habe ich einen sehr positiven Bericht über „baking soda“ gehört, von einem super lieben Mädchen mit wunderschönem Haar. 
Ich denke, jeder muss seine Variante finden.

Wie mache ich mir jetzt Roggenmehl Shampoo ?

Total simpel. Ich mische noch Kaffeesatz dazu, das regt die Kopfhaut an und nimmt den Geruch.
Kaffee hat noch eine dritte witzige Wirkung, das erzähle ich euch bald in meinem persönlichen Erfahrungsbericht.

Ihr braucht:

  • 2-4 Esslöffel Roggenmehl (möglichst fein gemahlen, sonst könnt ihr es sieben oder länger einweichen)
  • Wasser
  • optional Kaffeesatz ( Ich habe auch schon frisches Kaffeepulver verwendet als ich keinen Kaffeesatz hatte, aber da Kaffeesatz ein Wegwerfprodukt ist, eignet es sich)

UPDATE: Mittlerweile verwende ich aus Bequemlichkeitsgründen nur noch Roggenmehl.
Probiert am besten beides mal.

Ihr gebt das Roggenmehl in eine Tasse und gebt in kleinen Mengen vorzugsweise warmes Wasser dazu bis eine breiige Mischung entsteht, die im entferntesten an Shampoo erinnert. 
Den Kaffeesatz könnt ihr vor dem Wasser oder danach dazu geben. 
Dann rührt ihr bis eine klumpenfreie Masse entsteht und voila – da habt ihr euer simples Shampoo. 


Um das ganze duftender zu gestalten, könnte man auch ätherische Öle hinzufügen. Viele duftige Möglichkeiten findet ihr in meinem No Poo Pflege Beitrag der ganz bald online geht.

Jetzt springt ihr unter die Dusche und massiert das Roggenmehl gut ein, so dass es auch die Kopfhaut trifft und nicht nur in den oberen Haaren hängt. Dann könnt ihr es kurz einwirken lassen (ich wasche solange meist meinen Körper) oder gleich gut ausspülen. Danach lasse ich sie meist lufttrockenen.
Anfangs ist es gewöhnungsbedürftig, weil es nicht schäumt, aber glaubt mir, die Haare werden sauber! 
Auch das Anmischen hat mich anfangs genervt, aber jetzt geht es ratzefatze und ich denke es gibt blödere Arten seine Zeit zu verschwenden, ich sage nur Youtubeschleife.

Es gibt auch viele No Poo Möglichkeiten die Haare zu pflegen mit Spülungen, Tees und Ölen, dazu findet ihr bald einen Beitrag auf meinem Blog – so stay tuned 🙂

Kategorie Kopf, Nachhaltigkeit

Atmet und schläft in Wien. Arbeitet ebenda auch manchmal. An Illustrationen, Fisimatenten oder daran endlich die richtige Müllsack Größe zu kaufen. Macht manchen Sorgen und sich eine große Freude mit dem Studium der Sprachkunst. Schreibt über Fliederlila, Stromausfälle und Zitronenschaum. Irgendwas im Internet, ihre Oma ist sich da nicht so sicher, unter urbananouk.com. Mag Pfirsiche, aber nur die flachen.

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