Mein Sommer

wie war dein sommer fragst du mich.
nickend und nichts sagend reden wir am gang.
der sommer wird von zeit zu einem ort, meinem ort denn du nie betreten wirst.
einem ort voller leben, sonne und lachen und weinen. ein ort an den nur mein sommer-ich und meine sommer-menschen gehören.
an deinem gesicht sehe ich wie schnell er vergangenen, aber an deinen haarspitzen auch wie ausgiebig und lang er war, der sommer.
und plötzlich sind da fristen, papier und fremde gänge voller menschen.
plötzlich sind wir wieder da, im geregelten rhythmus.
vielleicht sind unsere stifte noch vertrocknet, aber er hat uns wieder, der herbst.
die sommersprossen auf meiner nase verblassen langsam und meine füße sind das erste mal kalt.
ich trinke ingwer tee, muss gesund bleiben, sage ich, und klopfe dreimal auf den tisch.
es gibt wieder einen grund früher schlafen zu gehen, die notwendigkeit eines weckers.
schweifende sommer-gedanken verlieren ihren platz, die bahn ist voll und ich mittendrin.
das ist also das neue alte leben.
mein sommer war schön.
deiner hoffentlich auch.

HERBST 2017

Kategorie Geschichten, Kopf

Atmet und schläft in Wien. Arbeitet ebenda auch manchmal. An Illustrationen, Fisimatenten oder daran endlich die richtige Müllsack Größe zu kaufen. Macht manchen Sorgen und sich eine große Freude mit dem Studium der Sprachkunst. Schreibt über Fliederlila, Stromausfälle und Zitronenschaum. Irgendwas im Internet, ihre Oma ist sich da nicht so sicher, unter urbananouk.com. Mag Pfirsiche, aber nur die flachen.

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